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Da Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen in der
freien Natur sehr viele Feinde haben, ist es für sie enorm
wichtig, sich auch im Falle einer Erkrankung oder Verletzung
möglichst normal und unauffällig zu verhalten. Dies ist der
Grund, warum auch für Besitzer Erkrankungen oft nur
schwierig festzustellen sind und erst spät auffallen.
Umso wichtiger ist bei diesen Tieren die
Gesundheitsvorsorge; dazu gehören:
- Regelmäßige Impfungen beim Kaninchen: beim
Kaninchen sind Impfungen möglich gegen Myxomatose, gegen die
so genannte "Chinaseuche" oder RHD und gegen die Erreger des
Kaninchenschnupfens (Pasteurellen). Die RHD und die
Myxomatose sind Erkrankungen, welche durch fliegende
Insekten übertragen werden und in aller Regel tödlich
verlaufen! Die regelmäßige Impfung ist eine wirksame
Prophylaxe gegen diese Erkrankungen und muss in 6- bzw.
12-monatigen Abständen durchgeführt werden. Diese
Erkrankungen sind für andere Tierarten wie Meerschweinchen
und Hamster nicht gefährlich, entsprechend werden sie auch
nicht dagegen geimpft.
- Zahnkontrolle: Weitere Informationen haben wir hier für Sie zusammengefasst.
- Futterberatung: um Zahnerkrankungen bei
Nagetieren von vorneherein vorzubeugen, ist die richtige
Fütterung entscheidend. Für die Tiere ist es lebenswichtig,
dass sie in ausreichende Menge Heu bzw. Gras aufnehmen,
welches einen hohen Rohfasergehalt besitzt. Dies ist
einerseits wichtig, damit sich die Zähne ausreichend
abnutzen können - andererseits besitzen Nagetiere auch eine
besondere Zusammensetzung an Darmbakterien, welche ebenfalls
auf einen hohen Fasergehalt angewiesen sind.
Oftmals erhalten Nagetiere durch eine zu große Menge
an Trocken- bzw. Kraftfutter zu viele Kohlenhydrate und zu
wenig Rohfasern - eine solche rohfaserarme und
kohlenhydratreiche Fütterung kann Zahnprobleme verursachen,
zu Durchfällen führen und die Darmflora zerstören.
Vorsicht ist geboten bei so genannten "Salz-" oder
"Kalksteinen": im Gegensatz zu Heu sind sie weniger gut
geeignet um einen ausreichenden Zahnabrieb herbeizuführen -
und sie können das Risiko zur Harnsteinbildung erhöhen!
Bei Meerschweinchen besteht darüber hinaus die
Besonderheit, dass sie - genau wie wir Menschen - kein
körpereigenes Vitamin C bilden können und dieses daher immer
über das Futter aufnehmen müssen. Hohe Vitamingehalte finden
sich beispielsweise in frischem Obst und Gemüse.
- Krallenschneiden: auch das regelmäßige
Krallenschneiden gehört zur Gesundheitsvorsorge dazu, da
viele Heimtiere, v.a. wenn sie in Plastikkäfigen gehalten
werden, ihre Krallen nur unzureichend abnutzen können.
Verkrümmungen der Zehen und eine erhöhte Anfälligkeit für
Entzündungen der Pfotenballen sind dann die Folge!
Im Falle einer Erkrankung wird zunächst durch eine so
genannte klinische Allgemeinuntersuchung geschaut, wie
schwer das Tier erkrankt ist und was vermutlich die Ursache
ist. Dazu gehört das Abhorchen von Herz und Lunge, die
Kontrolle der Körpertemperatur, die Begutachtung der Zähne
und der Maulhöhle und das Abtasten des Bauches. Im Anschluss
können je nach Befund weitere spezielle Untersuchungen
durchgeführt werden. Dazu gehören:
-- Röntgen: um
beispielsweise einen Knochenbruch darstellen zu können, ist
eine Röntgenaufnahme notwendig. Auch bestimmte Harn- und
Blasensteine können über eine Röntgenuntersuchung
festgestellt werden.
- - Ultraschall:
mit diesem Verfahren können insbesondere die
Bauchhöhlenorgane näher untersucht werden.
- Urinuntersuchung:
bei Verdacht auf eine Blaseninfektion, aber auch bei
bestimmten Stoffwechselerkrankungen ist eine
Urinuntersuchung sinnvoll
- - ggfs.
Blutuntersuchungen: Auch bei Heimtieren können theoretisch
viele Blutwerte untersucht werden – allerdings ist dabei
bisweilen die geringe Körpergröße und das dadurch auch nur
geringe Blutvolumen oftmals ein begrenzender Faktor: während
beim Kaninchen noch relativ problemlos Blut abgenommen
werden kann, gestaltet sich dies bei den kleineren Tierarten
wesentlich schwieriger – und oftmals reicht die Blutmenge
nicht aus, um damit verschiedene Tests durchzuführen.
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