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Senioren Check-Up

oder geriatrische Vorsorgeuntersuchung

Dadurch, dass Hunde und Katzen heute in der Regel sehr hochwertige Futtermittel erhalten und ähnlich wie bei uns Menschen auch die medizinische Versorgung insgesamt sehr viel besser geworden ist, werden auch unsere Haustiere heutzutage immer älter. Dies bringt es leider auch mit sich, dass die Tiere mit zunehmendem Alter ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen und Funktionseinschränkungen entwickeln. Früh erkannt lassen sich viele dieser Alterserscheinungen bzw. -Erkrankungen jedoch z.T. gut behandeln oder zumindest in Ihrem Fortschreiten bremsen.

Typische Erkrankungen, die unseren Haustieren mit zunehmendem Alter Probleme bereiten, sind:

  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Arthrosen und Bewegungsprobleme
  • verschlechterte Organfunktion insbesondere von Leber und Niere

  • Zahnprobleme
  • hormonelle Probleme: u.a. Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion (Katze)
  • Neigung zu Krebserkrankung
  • geriatrisches Vestibulärsyndrom (Hund; wird häufig mit einem "Schlaganfall" verwechselt)

Meist sind beginnende Beschwerden von außen nicht unbedingt sofort zu erkennen - so können beispielsweise Herz- oder auch Nierenerkrankungen schon über lange Zeit bestehen, bevor Sie als Besitzer bemerken, dass Ihr Tier krank ist. Eine so genannte geriatrische Vorsorgeuntersuchung kann solche Erkrankungen aber schon zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt aufdecken, so dass auch eine gezielte Therapie frühzeitig möglich ist. Ziel der Behandlung ist es dabei, dem Tier eine lange Lebensdauer bei guter Lebensqualität zu ermöglichen.

Die geriatrische Vorsorgeuntersuchung umfasst einerseits die klinische Allgemeinuntersuchung, andererseits die Untersuchung einer Blutprobe, mit der die wichtigsten Organfunktionen abgeklärt werden können. Liegen Hinweise auf eine Erkrankung vor, können darüber hinaus weitere Spezialuntersuchungen notwendig werden.

Zur klinische Allgemeinuntersuchung gehören die Kontrolle der Augen, der Ohren und der Maulhöhle. Zahnstein oder lockere Zähne, sowie grauer Star (Linsentrübung) sind Befunde, die bei älteren Tieren hier häufig vorkommen. Außerdem werden Herz und Lunge mit dem Stethoskop sorgfältig abgehorcht und die Kreislaufzeit sowie der Puls kontrolliert. Dies ist wichtig, um festzustellen, ob das Tier eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hat. Das Abtasten des Bauches und des Gesäuges ist ebenfalls Bestandteil der klinischen Untersuchung, sowie die Beurteilung von Haut und Haarkleid.

Die Blutuntersuchung umfasst die Kontrolle der Leber- und Nierenwerte, die Überprüfung der Schilddrüsenfunktion sowie die Kontrolle des Kurz- und Langzeit-Zuckerwertes (Glucose und Fructosamin); außerdem wird das Blutbild untersucht, d.h. es wird kontrolliert, ob Hinweise für eine Entzündung vorliegen.

Je nach Befund können dann die folgenden Behandlungsschritte eingeleitet werden: diese können eine Umstellung auf ein Spezialfuttermittel (z.B. bei Nierenproblemen), die regelmäßige Gabe bestimmter Tabletten (z.B. bei Herzerkrankungen) oder auch operative Eingriffe (z.B. bei Gesäugetumoren) umfassen.

Bei Katzen sind geriatrische Vorsorgeuntersuchungen ab einem Alter von ca. 12 Jahren sinnvoll, beim Hund ist dies stark von der Größe des Tieres und eventuell auch von der Rasse abhängig. So zählen Hunde größerer Rassen (z.B. Doggen, Berner Sennenhunde) schon mit 6-8 Jahren zu den Senioren, während kleinere Rassen (z.B. Jack Russel Terrier, Dackel) langsamer altern und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen hier auch erst etwas später notwendig sind

Möchten Sie bei Ihrem Tier eine geriatrische Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen, kommen Sie gerne in die Sprechstunde oder vereinbaren Sie einen Termin. Bitte beachten Sie, dass Ihr Tier zur Blutuntersuchung nüchtern sein muss und eine Blutprobe daher am besten morgens gemacht werden sollte!